Sansevieria – Schwiegermutterzunge oder Bogenhanf

Vor vielen Jahren brachte ich mir eine kleine Sansevieria aus einem niederländischen Pflanzenmarkt mit. Eine Sansevieria Zeylanica. Sie hatte bestimmt nur eine Höhe von ca. 10 cm. Inzwischen ist sie gewachsen und ich habe sie schon mehrfach geteilt. Das letzte Mal in diesem Sommer und sie treibt wieder neu aus. Zuletzt hatte sie kaum noch Platz im Topf und die kräftigen Rhizome hatten das Pflanzgefäß schon verbeult. Ich musste sie rausschneiden und den Wurzelballen mit einer großen Säge halbieren. Dann topfte ich ihn wieder ein, diesmal in größere Töpfe. Die kleinere Zeylanica habe ich ebenso halbiert und neu eingetopft.

Sansevieria Zeylanica

Die Höhe der größeren Pflanzen ohne Topf beträgt schon 110 cm. Wie hoch sie einmal werden, kann ich noch nicht sagen. Manche Pflanzenfreunde berichten von 150 cm bis 170 cm langen Blättern. Aus der einen Pflanze sind nun vier Pflanzen geworden und ein Ende ist nicht abzusehen. Sie fühlt sich wohl bei mir. Aber der Sansevieria fällt es leicht, sich wohlzufühlen, denn sie ist recht anspruchslos. Gerne steht sie hell und sonnig, doch sie verträgt es auch schattiger. Dann aber wächst sie nicht mehr so schnell. Ihre Blätter sollen die Luft filtern und nachts gibt sie sogar Sauerstoff ab. Sie soll Benzol, Trichloräthylen, Xylol und Toluol aus der Raumluft filtern. Eine Pflanze für das Schlafzimmer!

Sansevieria Zeylanica

Nur beim Gießen muss man aufpassen: Die Sansevieria ist eine Sukkulente und sollte als solche behandelt werden. Ich gieße sie zwar häufiger als meine Kakteen, doch lasse ich die Erde immer erst trocknen, bevor ich ihr erneut Wasser gebe. Kauft ihr euch eine neue Pflanze, gewöhnt sie langsam an den neuen Standort. Anfangs stelle ich neue Zimmerpflanzen nie in die direkte Sonne. Ich parke sie für zwei Wochen an einem hellen Nordfenster und gewöhne sie langsam an helleres Licht. Bisher bin ich damit sehr gut gefahren. Im Sommer darf sie auch auf dem Balkon oder der Terrasse stehen, es bekommt ihr sehr gut. Da sie aber wärmeliebend ist, müsst ihr ein Auge auf die nächtlichen Temperaturen haben. Unter 12°C vertragen sie nicht. Räumt sie also rechtzeitig wieder rein. Ich dünge sie auch regelmäßig, jedoch nicht so häufig wie meine anderen Zimmerpflanzen. Einmal im Monat reicht.

Sansevieria Zeylanica

Meine Sansevierien blühen regelmäßig. Aus einer Rosette treibt ein Stiel, an dem viele weiße kleine Blüten sitzen. So unscheinbar die Blüten auch sind, so betörend ist ihr Duft, der sich verbreitet. Ich liebe den Blütenduft meiner Sansevierien.

Essen dürft ihr eure Sansevierien nicht und nach Umtopf-Aktionen solltet ihr euch die Hände waschen oder gleich Handschuhe tragen. Auch mit Haustieren müsst ihr achtgeben. Die Pflanze enthält Saponine, die für Menschen und Tiere giftig sind. Die üblichen Vergiftungserscheinungen sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Krämpfe. Nicht schön, also passt auf. Da man aber keine Zimmerpflanzen zum Verzehren hält, darf man sich an ihrer Schönheit erfreuen. Und die besitzt sie tatsächlich.