Monstera obliqua III

Die Monstera obliqua ist das Einhorn unter den Zimmerpflanzen. Viele wollen sie haben, doch verkauft wird sie äußerst selten. Moment, werden sie sagen. Es werden doch überall Obliquas angeboten. Das stimmt zwar, doch in den allermeisten Fällen handelt es sich um Monstera adansonii oder eine andere Hybridzüchtung. Eine echte Obliqua ist es jedenfalls nicht.

Monstera obliqua
Adansonii und Obliqua sind nicht die gleiche Pflanze. Beide Arten stammen aus der gleichen Gattung namens Monstera und gehören zur Familie der Araceae. Laut dem amerikanische Botanker Dr. Croat sind seit 1970 nur 17 Mal in der botanischen Geschichte Monstera obliqua in freier Wildbahn gesehen und deren Blätter oder andere Pflanzenteile für Studien gesammelt worden. Wenn ein Botaniker etwas zu dieser Monstera-Art veröffentlicht, schreibt er vorsichtshalber „wahrscheinlich Obliqua“.

Obliquas kann man nicht in Shops kaufen. Ausschließlich Privatsammler geben sie weiter. Man bezahlt einen 3- bis 4-stelligen Betrag nur für ein Cutting, einen Ableger. Die Monstera obliqua bleibt im Vergleich zu anderen Monsteras eher klein, da sie nicht in größerer Höhe wächst. Sie wird nur wenige Meter hoch. Obliqua ist die kleinste Monstera-Art. Sie besiedelt oft den Küstenraum und wächst häufig auf Meereshöhe. Dort setzt sich  die Pflanze zwischen den Wurzeln des unteren Teils größerer Bäume ab. Sie erreicht ihren Erwachsenenstatus auch bei kleinen Bäumen, da sie kein großer Kletterer ist. Ihre geringe Größe hat den Vorteil, dass Substrat verwendet werden kann, das anderen Pflanzen nicht zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist sie epiphytisch. Das bedeutet, sie kann auf anderen Pflanzen wachsen und nimmt Feuchtigkeit und Nährstoffe aus der Luft, Ablagerungen, Regen und von dort auch Wasser auf.

Ihre Verbreitung reicht von Panama bis nach Südamerika. Sie wurde auch in Costa Rica, Peru und entlang des Amazonas gefunden. Die Obliqua wächst extrem langsam. Diese Schlussfolgerung stammt hauptsächlich von einzelnen Pflanzensammlern, die Monstera Obliqua ausschließlich als Zimmerpflanze beobachten. In der freien Natur mag das anders aussehen, Dort wird von einer anderen Geschwindigkeit gesprochen. In ihrem natürlichen Lebensraum legt die Pflanze zwischen 30 und 70 neue Blätter in einen Zeitraum von 12 bis 18 Monaten an. Wie zuverlässig diese Information ist, kann ich nicht beurteilen.

Obliquas sind empfindliche Pflanzen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit bekommt ihnen gut. Einige Sammler halten sie bei 80 bis 90 Prozent Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von 22 bis 25°C. Jedes Blatt einer erwachsenen Monstera obliqua sieht unterschiedlich aus und einige haben sogar keine Löcher. Nur die peruanische Form weist stark perforierte löchrige Blätter auf. Sie ist eine sehr empfindliche Pflanze mit viel dünneren Blättern als Monstera Adansonii, bei der sich die Blätter ledrig anfühlen. 

Die Obliqua produziert nicht nur Stängel nach oben, sondern auch Stolonen. Hierbei handelt es sich um blattlose Läufer, die auf den Waldboden fallen und dann horizontal wachsen, bis sie einen neuen Baum zum Wachsen finden. Stolonen können bis zu 20 Meter lang werden. 

Produziert ihre Monstera obliqua Stolonen, können sie diese perfekt für die Vermehrung verwenden. Stolons sehen aus wie Stängel. Sie wachsen Abschnitt für Abschnitt, obwohl sie kaum Blätter produzieren. Jeder dieser Abschnitte kann zur Vermehrung verwendet werden. Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Sie können entweder versuchen, jeden Abschnitt des Stolons wurzeln zu lassen, während er noch an der Mutterpflanze haftet. Jeder der Noppen kann Wurzeln und Blätter bilden. Damit dies funktioniert, benötigt man jedoch viel Feuchtigkeit. Sie können entweder Moos oder Substrat direkt auf und unter jeden der Noppenabschnitte auftragen. Nach drei bis vier Wochen sollten Sie eine Wurzel oder sogar mehrere Wurzeln sehen. Nachdem die Wurzeln im Substrat verhaftet sind, können sie die verschiedenen Abschnitte des Stolons abschneiden und sie getrennt weiter wachsen lassen. Es ist auch möglich, die Stolonabschnitte, bevor sie zu wurzeln beginnen, abzuschneiden. Es funktioniert auch, aber die Gefahr besteht natürlich darin, dass sie möglicherweise absterben, bevor sie Wurzeln schlagen. 

 

Monstera obliqua III Monstera obliqua III Reviewed by Me on Oktober 20, 2019 Rating: 5

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