Die
Raphidiphora tetrasperma oder Mini-Monstera, wie sie oft
genannt wird, stammt ursprünglich aus Thailand und Malaysia.
Rhaphidophora tetrasperma wurde 1893 erstmals
wissenschaftlich beschrieben und klassifiziert. Aufgrund der verfügbaren
Informationen ist Rhaphidophora tetrasperma in einigen Diskussionen im Internet
etwas enger mit der Gattung Monstera verwandt als mit den Philodendren. Doch
eigentlich ist keine der Arten eng mit Raphidophora tetrasperma verwandt.
Der Aroidexperte Julius Boos erklärt: "Die Art Monstera und all ihre Verwandten produzieren zweigeschlechtliche Blütenkolben, nämlich männliche und weibliche Blüten über die gesamte Länge des Kolbens. Philodendren und ihre Verwandten Homolamena und Furtadoa bilden unisex Blütenkolben mit weiblichen Blüten und an der Basis sitzen sterile Blüten. Männliche Blüten sitzen über der weiblichen Zone, wodurch sie sehr weit voneinander entfernt sind. Deshalb sind sie keine nahen Verwandten, auch wenn sie gleich aussehen mögen!"
|
Raphidophora tetrasperma |
Außerhalb von Mittelamerika, Mexiko, Südamerika
und der Karibik kommen weder Philodendron- noch Monstera-Arten vor. Bei ihnen handelt
es sich um neo-tropische Arten. Die Neo-Tropen sind Mexiko, Mittelamerika,
Südamerika, die Karibik und die Südspitze von Florida. Die Gattung
Rhaphidophora kommt jedoch in Nord- und Südamerika nicht vor.
Im Internet sowie in den
Angeboten von Internet-Pflanzenverkäufern und Pflazenshops wird diese Art oft als
Amydrium tetrasperma, Amydrium 'Ginnie', Philodendron "Ginnie",
Philodendron imbe "Ginny" und Epipremnum "Ginny" bezeichnet.
Alle sind wissenschaftlich falsch. In Pflanzen-Foren wurden zahlreiche
Diskussionen über einige dieser Namen geführt und sie werden immer noch häufig
auf Verkaufsplattformen wie eBay verwendet.
|
Raphidophora tetrasperma |
Auf einigen der populären Pflanzenseiten
im Internet bezeichnen Pflanzensammler Rhaphidopora tetrasperma wiederholt als
Miniaturform der Monstera oder Mini- Monstera deliciosa, während andere darauf
bestehen, dass es sich um eine Form von Epipremnum handelt. Es scheint so zu
sein, dass Tetrasperma mit Epipremnum verwandt ist.
|
Raphidophora tetrasperma |
Rhaphidophora tetrasperma ist
keine Miniaturform der Monstera deliciosa. Beide Pflanzen sind nicht eng miteinander
verwandt. Anstatt steife und lederartige Blätter wie Monstera deliciosa zu
haben, sind Tetraspermas Blätter relativ dünn und flexibel. Die juvenile Form
von Rhaphidophora tetrasperma ist eine Schindelpflanze, die dem
Erscheinungsbild von Rhaphidophora korthalsii sowie Rhaphidophora nicolsonii
ähnlich ist.
|
Raphidophora tetrasperma |
Tetrasperma klettert in den
Regenwäldern Südostasiens an Bäumen bis zu einer Höhe von fünf Metern. Die
Pflege der Pflanzen ist die gleiche wie die der Philodendren
oder von Scindapsus.
Tetrasperma mag es zwar hell, doch direktes Sonnenlicht verträgt er schlecht.
Die Pflanze kann gut an einem Nordfenster stehen. Bei mir zuhause steht sie
nach Norden, so wie alle meine Philodendren. Zwischen den Gießvorgängen sollte
die Erde immer gut abtrocknen können. Staunässe vertragen die Wurzeln nicht.
.
|
Raphidophora tetrasperma |