Die Euphorbiaceae oder auch Wolfsmilchgewächse verdanken ihren Namen dem Milchsaft, den die
meisten Arten der Familie bilden. Der Saft ist meistens giftig. Bei Hautkontakt
kann es zu starken Reizungen kommen. Hat man den Saft auf Finger und Hände
bekommen, muss man aufpassen und darf sich auf keinen Fall die Augen berühren.
Bei Augenkontakt kann er sogar zur Erblindung führen. Den Pflanzen dient der
Saft dem Wundverschluss bei Verletzungen und der Abwehr von Fraßfeinden. Wasser
bringt den meist weißen, manchmal auch gelben Milchsaft zum Gerinnen. Insgesamt
gibt es über 2160 Arten von Euphorbien und ständig gelangen neue
Hybrid-Arten in den Handel. Die Tetra kommt ursprünglich aus Malawi und
Gabun.
Euphorbia tetra |
Auch die Euphorbia tetra bildet den
Milchsaft, der bei Verletzung der Pflanze austritt. Angst haben muss man aber
nicht, nur bei kleinen Kindern und Haustieren sollte man vorsichtig sein. Sie
ist eine dornige Sukkulente und speichert somit Wasser. Deshalb sollte man beim
Gießen vorsichtig sein. Der Standort muss hell sein, die Euphorbia tetra
verträgt pralles Sonnenlicht. Trotzdem sollte man aufpassen. Kauft man
sie im Handel, sollte man sie schrittweise an die Sonne gewöhnen, damit sie
nicht verbrennt.
Euphorbia tetra |
Die Erde darf nicht zu humos sein, ich mische immer Sand und
Steine unter normale Blumenerde. Als Dünger empfiehlt sich Kakteendünger, den
man auch nur einmal in Monat zuzusetzen braucht. Falls man diese Pflanze
überhaupt düngen will. Sie kann unter optimalen Bedingungen zügig wachsen, doch
wenn man die Größe unter Kontrolle halten will, sollte man nicht düngen und
sparsam gießen.
Im Sommer darf sie nach draußen ziehen und dort auch nach
Eingewöhnung in die pralle Sonne gestellt werden. Frost verträgt sie nicht,
deshalb muss sie unbedingt vor den ersten Nachtfrösten zurück ins Haus. Optimal
wäre eine Überwinterung in einem kühlen, hellen Raum bei 5 bis 10°C. Da ich
einen solchen Überwinterungsplatz nicht besitze, steht sie bei mir bei
Zimmertemperatur. Auch das ist kein Problem. Gegossen wird nun sparsamer, damit
die Pflanze nicht weiterwächst und eventuell vergeilt. Das Düngen wird ab
Oktober eingestellt.
Die Pflanze kann recht hoch werden. In freier Wildbahn erreicht
sie 2m, bei einem geschützten Standort ist noch mehr drin. Allein deshalb
sollte man sie sparsam halten. Ich empfehle einen ausreichend großen und
schweren Topf, damit die Tetra nicht zu kopflastig wird und umkippt. Die
Verletzungsgefahr durch die Dornen und den Milchsaft ist zu groß. Ein Betontopf
zusätzlich mit Steinen beschwert trotzt jedem Erdbeben.
Wird die Euphorbie zu groß, kann man sie problemlos kürzen.
Man schneidet einfach den Trieb in der gewünschten Höhe ab. Man kann ein nasses
Papiertaschentuch auf die Wunde legen, um den Saft zum Gerinnen zu bringen. An
dieser Stelle wird sich dann eine unschöne Narbe ausbilden. Brauner Schorf
sieht nicht sehr hübsch aus, deshalb sollte man so schneiden, dass die Stelle
etwas verdeckt liegt. Den abgeschnittenen Trieb kann man drei Tage abtrocknen
lassen und dann mit der Schnittstelle nach unten in Erde setzen. Er bewurzelt
sich nach einiger Zeit und man hat eine neue Pflanze. Doch Vorsicht bei dem Milchsaft!
Tragen sie Handschuhe und lüften sie den Raum, in dem die Euphorbie steht, gut.
Es gibt Menschen, die davon Atemreizungen bekommen.
Unterhalb der Schnittstelle werden sich dann neue Triebe
ausbilden, die diese nach einiger Zeit verdecken. Doch das kann dauern. Alles
in allem ist die Euphorbia eine unkomplizierte Zimmerpflanze, die ihren eigenen
Charme besitzt.
Manchmal werden diese Euphorbien im Handel als "Westernkaktus" angeboten. Das ist aber falsch, denn sie sind keine Kakteen.
Euphorbia tetra – Wolfsmilch
Reviewed by Me
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November 20, 2019
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