31. Oktober 2019

Alocasia Calidora Update, neues Blatt

Meine Alocasia calidora schiebt ein neues Blatt nach oben. Eine erste zögerliche Blattspitze ist zu erkennen. Insgesamt wird es vier Wochen dauern, bis sich das neue Blatt komplett herausgeschoben und entfaltet hat.
Alocasia Calidora, neues Blatt
Regelmäßig werde ich neue Bilder einstellen, damit man sehen kann, wie die Calidora das macht. Gespannt warte ich darauf, wie groß das neue Blatt wird.



Alocasia Calidora, neues Blatt

Alocasia Calidora, neues Blatt
 Alicasia calidora, neues Blatt

Dypsis lutescens oder Goldfruchtpalme bzw. Goldblattpalme

Die Goldfruchtpalme ist eine Fiederpalme. Sie stammt ursprünglich aus Madagaskar und den Komoren. Botanisch gehört sie zu den Betelpalmengewächsen (Arecaceae). In ihrer Heimat erreicht sie eine Höhe von bis zu 10 m. Bei uns ist die Dypsis lutescens eine beliebte Zimmerpalme. In Zimmerkultur soll sie bis zu 3 m Höhe erreichen, selten mehr.

Dypsis lutescens
Sie bildet im Laufe der Zeit einen geringelten Stamm aus, der bei Jungpflanzen mit braunen Sprenkeln übersät ist. Daran kann man diese Art gut erkennen. Oft bildet sie mehrere Stämme aus, so dass der Eindruck einer Palmengruppe entsteht. Ihre großen, bis zu 2 m langen Wedel bilden eine Art Schopf und hängen gleichmäßig nach allen Seiten weit über.

Dypsis lutescens
Diese Zimmerpflanze liebt es etwas dunkler. Direktes Sonnenlicht mag sie nicht. Trotzdem soll sie hell stehen. Im Sonnenlicht verfärben sich ihre Blattwedel irreversibel goldgelb, was der Palme den Namen verliehen hat. Goldfruchtpalme hingegen kommt von ihren goldgelben Fruchtständen.
Die Palme braucht verhältnismäßig viel Wasser, es macht ihr auch nichts aus, wenn der Wurzelballen hin und wieder richtig nass wird. Keinesfalls darf der Wurzelballen trocken werden. Trotzdem sind dauerhafte nasse Füße zu vermeiden, denn dann faulen ihre empfindlichen Wurzeln. Zu kalkhaltiges Wasser verträgt die Pflanze nicht, sie würde davon absterben. Nicht sofort, doch auf längere Sicht. Ich selbst gieße mit Regenwasser. 

Dypsis lutescens
Zwar kann man die Pflanze im Sommer auch an einem sonnengeschützten Platz nach draußen stellen, doch niedrige Temperaturen verträgt sie nicht. Sinken die Temperaturen nachts dauerhaft auf unter 15°C, sollte man sie wieder einräumen. Jungpflanzen sollen allerdings empfindlicher sein. Sie vertragen die 15°C schlechter. 

Alle zwei Wochen kann man die Dypsis lutescens oder Goldfruchtpalme mit handelsüblichem Zimmerpflanzendünger versehen. Ich benutze keinen speziellen Palmendünger, normaler Dünger hat mir immer gute Dienste geleistet. Wird die Pflanze älter, bildet sie Bodensprosse aus. Man kann sie, will man die Pflanze vermehren, abtrennen und in einen eigenen Topf setzen. 

21. Oktober 2019

Euphorbia horrida

Die Heimat der Euphorbia horrida ist Madagaskar und das mittlere und südliche Afrika. Diese Pflanze ist kein Kaktus, sondern gehört zu den Wolfsmilchgewächsen. Die Horrida ist ein kaktusartiger Strauch, der bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit den echten Kakteen der Neuen Welt aufweist und ist somit ein Beispiel für eine konvergente Evolution.

Euphorbia horrida
Im Englischen werden die Wolfsmilchgewächse African Milk Barrel genannt. Die Horrida besitzt 12 bis 15 schmale, durch tiefe Furchen getrennte Rippen, die oft wellig sind. Auf den gezähnten Kanten der Rippen befinden sich bis zu 2 cm lange, rot- bis graubraune verdornte Blütenstiele.

Euphorbia horrida
Oftmals sieht man im Handel Horridas, die etwas unterschiedlich aussehen. Das ist nicht verwunderlich, denn von dieser Art gibt es viele Varietäten, die sich in Form und Farbe unterscheiden. Manche wachsen kugelig, säulenförmig oder auch verzweigt. Euphorbien sind Sukkulenten, die Wasser speichern. Die Horrida wird etwa 20 cm bis 100 cm groß. 

Euphorbia horrida
Die Pflege der Horridas unterscheidet sich nicht von den anderer Euphorbien und ist denkbar einfach. An erster Stelle steht Licht. Die Pflanze will es möglichst hell haben und bevorzugt direktes, pralles Sonnenlicht. Das Pflanzsubstrat kann Kakteenerde sein. Ich habe meiner Horrida Gartenerde, vermischt mit Sand gegeben. Gedüngt wird nur während der Wachstumszeit im Frühjahr und Sommer mit Kakteendünger. Meine bekam noch niemals Dünger. Das Gewächs ist kargen Boden gewöhnt. Sobald keine Nachtfröste mehr auftreten, zieht meine Horrida aus dem Winterquartier auf die Terrasse. Dort gieße ich sie nie. Sie steht so, dass die Erde beim Regen nass wird. Wird es über längere Zeit zu nass, schütze ich sie vor dem Regen, denn bei zu nassem Wurzelballen kann Schwarzfäule auftreten.


Euphorbia horrida
Idealerweise sollte die Überwinterung kühl und hell, aber frostfrei erfolgen. Einen solchen Raum habe ich nicht, infolgedessen überwintere ich sie bei Zimmertemperatur. Bisher hat es ihr noch nie geschadet und sie steht schon sein 12 Jahren bei mir. Natürlich gieße ich sie im Winter weniger, da sie nun eine Ruhepause einlegt. 

Euphorbia horrida
Die Euphorbia horrida ist eine robuste Zimmerpflanze, die so manchen Pflegefehler verzeiht. Nur bei dem austretenden Milchsaft muss man achtgeben. Er ist giftig und kann bei Berührung zu Hautirritationen führen. Sobald die Pflanze verletzt wird, tritt sofort dieser Milchsaft aus. Daher auch der Name Wolfsmilchgewächs. So schützt sich die Pflanze vor Fraßfeinden. Steht ihre Horrida auf der Fensterbank, drehen sie den Topf in regelmäßigen Abständen, denn die Pflanze neigt sich zum Licht hin.

Chatuchak Plant Morning Market


Die Video-Bloggerin Summer Rayne Oakes berichtet in diesem Video über den großen Pflanzenmarkt in Bankok in Thailand. Nicht nur Pflanzen werden dort angeboten, auch Kleidung, Keramik, Lebensmittel, Möbel, Antiquitäten und vieles mehr. Laut diverser Reiseführer ist dieser Markt sehr zu empfehlen.


20. Oktober 2019

Monstera obliqua III

Die Monstera obliqua ist das Einhorn unter den Zimmerpflanzen. Viele wollen sie haben, doch verkauft wird sie äußerst selten. Moment, werden sie sagen. Es werden doch überall Obliquas angeboten. Das stimmt zwar, doch in den allermeisten Fällen handelt es sich um Monstera adansonii oder eine andere Hybridzüchtung. Eine echte Obliqua ist es jedenfalls nicht.

Monstera obliqua
Adansonii und Obliqua sind nicht die gleiche Pflanze. Beide Arten stammen aus der gleichen Gattung namens Monstera und gehören zur Familie der Araceae. Laut dem amerikanische Botanker Dr. Croat sind seit 1970 nur 17 Mal in der botanischen Geschichte Monstera obliqua in freier Wildbahn gesehen und deren Blätter oder andere Pflanzenteile für Studien gesammelt worden. Wenn ein Botaniker etwas zu dieser Monstera-Art veröffentlicht, schreibt er vorsichtshalber „wahrscheinlich Obliqua“.

Obliquas kann man nicht in Shops kaufen. Ausschließlich Privatsammler geben sie weiter. Man bezahlt einen 3- bis 4-stelligen Betrag nur für ein Cutting, einen Ableger. Die Monstera obliqua bleibt im Vergleich zu anderen Monsteras eher klein, da sie nicht in größerer Höhe wächst. Sie wird nur wenige Meter hoch. Obliqua ist die kleinste Monstera-Art. Sie besiedelt oft den Küstenraum und wächst häufig auf Meereshöhe. Dort setzt sich  die Pflanze zwischen den Wurzeln des unteren Teils größerer Bäume ab. Sie erreicht ihren Erwachsenenstatus auch bei kleinen Bäumen, da sie kein großer Kletterer ist. Ihre geringe Größe hat den Vorteil, dass Substrat verwendet werden kann, das anderen Pflanzen nicht zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist sie epiphytisch. Das bedeutet, sie kann auf anderen Pflanzen wachsen und nimmt Feuchtigkeit und Nährstoffe aus der Luft, Ablagerungen, Regen und von dort auch Wasser auf.

Ihre Verbreitung reicht von Panama bis nach Südamerika. Sie wurde auch in Costa Rica, Peru und entlang des Amazonas gefunden. Die Obliqua wächst extrem langsam. Diese Schlussfolgerung stammt hauptsächlich von einzelnen Pflanzensammlern, die Monstera Obliqua ausschließlich als Zimmerpflanze beobachten. In der freien Natur mag das anders aussehen, Dort wird von einer anderen Geschwindigkeit gesprochen. In ihrem natürlichen Lebensraum legt die Pflanze zwischen 30 und 70 neue Blätter in einen Zeitraum von 12 bis 18 Monaten an. Wie zuverlässig diese Information ist, kann ich nicht beurteilen.

Obliquas sind empfindliche Pflanzen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit bekommt ihnen gut. Einige Sammler halten sie bei 80 bis 90 Prozent Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von 22 bis 25°C. Jedes Blatt einer erwachsenen Monstera obliqua sieht unterschiedlich aus und einige haben sogar keine Löcher. Nur die peruanische Form weist stark perforierte löchrige Blätter auf. Sie ist eine sehr empfindliche Pflanze mit viel dünneren Blättern als Monstera Adansonii, bei der sich die Blätter ledrig anfühlen. 

Die Obliqua produziert nicht nur Stängel nach oben, sondern auch Stolonen. Hierbei handelt es sich um blattlose Läufer, die auf den Waldboden fallen und dann horizontal wachsen, bis sie einen neuen Baum zum Wachsen finden. Stolonen können bis zu 20 Meter lang werden. 

Produziert ihre Monstera obliqua Stolonen, können sie diese perfekt für die Vermehrung verwenden. Stolons sehen aus wie Stängel. Sie wachsen Abschnitt für Abschnitt, obwohl sie kaum Blätter produzieren. Jeder dieser Abschnitte kann zur Vermehrung verwendet werden. Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Sie können entweder versuchen, jeden Abschnitt des Stolons wurzeln zu lassen, während er noch an der Mutterpflanze haftet. Jeder der Noppen kann Wurzeln und Blätter bilden. Damit dies funktioniert, benötigt man jedoch viel Feuchtigkeit. Sie können entweder Moos oder Substrat direkt auf und unter jeden der Noppenabschnitte auftragen. Nach drei bis vier Wochen sollten Sie eine Wurzel oder sogar mehrere Wurzeln sehen. Nachdem die Wurzeln im Substrat verhaftet sind, können sie die verschiedenen Abschnitte des Stolons abschneiden und sie getrennt weiter wachsen lassen. Es ist auch möglich, die Stolonabschnitte, bevor sie zu wurzeln beginnen, abzuschneiden. Es funktioniert auch, aber die Gefahr besteht natürlich darin, dass sie möglicherweise absterben, bevor sie Wurzeln schlagen. 

 

19. Oktober 2019

Neues Video von Planterina - Join me on my daily houseplant routine!

Amanda von Planterina hat ein neues Video auf YouTube veröffentlicht. Es heißt: Join me on my daily houseplant routine! Bei mir sieht die daily houseplant routine gar nicht dramatisch aus. Ich mache so gut wie nichts! Ich schaue oberflächlich nach den Pflanzen, gieße die eine oder andere und neble sie etwas mit dem Wassersprüher ein. Fertig.

Ab und zu werden die Blätter abgestaubt umd Umtopfen tue ich nur im Frühjahr. Es macht wirklich wenig Arbeit. Nur das Einräumen der Pflanzen vor den ersten Nachtfrösten ist etwas anstrengend.


18. Oktober 2019

Amerikanische Agave - Agave americana Marginata

Die Sorte Marginata der Amerikanischen Agave (Agave americana) ist durch blaugrüne, gezähnte Blätter gekennzeichnet, deren Ränder hellgelb sind. Diese Ränder müssen nicht durchgängig sein. Sie können auch  in mehrere Linien, durchbrochen von grünen Streifen, aufgeteilt sein.

Agave americana Marginata

Agaven sind Sukkulenten. Sie speichern Wasser in ihrem Zellgewebe. In ihrer Heimat Mexiko und die südlichen USA müssen sie lange niederschlagsfreie Perioden überstehen. Die Agave americana ist eine der ersten sukkulenten Pflanzen, die nach der Entdeckung Amerikas (1492) nach Europa eingeführt worden ist. Im Mittelmeergebiet ist sie an vielen Stellen verwildert. 

Agave americana Marginata
Die amerikanische Agave ist eine völlig unkomplizierte Pflanze. Ich halte sie in einem Kübel bzw. kleinere Exemplare in einem Topf. Sie steht bei mir ab Mai draußen. Bei Wind und Wetter. Ich gieße sie nie, Regen reicht völlig aus. Wichtig ist eine durchlässige, sandige Erdmischung, damit die Wurzeln der Agave nicht faulen. Kurz vor den ersten Nachtfrösten zieht sie in das Winterquartier. Man kann sie düngen, muss es aber nicht. Sie ist karges Leben gewohnt und kommt mit fast allen Bedingungen zurecht. 

Agave americana Marginata
 Gefährlich ist der lange und spitze Dorn am Ende eines jeden Blattes. Bei kleinen Kindern im Haus würde ich abraten, diese Pflanze aufzustellen. Zu schnell ist ein Auge ausgestochen. Wollen sie nicht auf die Agave verzichten, stecken sie Korken auf die Dornen, damit sie sich nicht verletzen. Die Blattrosette kann bei ausgewachsenen Exemplaren einen Durchmesser von zwei bis vier Metern aufweisen. Das ist gigantisch! Blüht die Pflanze im Alter, kann der Blütenstand eine Höhe von bis zu acht Metern erreichen! Allerdings stirbt die Agave nach der Blüte, deshalb schneiden ihn Pflanzenliebhaber oft weg. Regelmäßig bildet die Agave neue Pflanzen, Ableger aus. Die kann man dann in einen neuen Topf setzen und hat wieder Jungpflanzen. 

Manche behaupten, die amerikanische Agave sei winterhart. Lassen sie sich von mir versichern: Sie ist es nicht! Möglicherweise verträgt sie ein- oder zweimal leichten Nachtfrost. Möglicherweise. Mir ist schon eine Amerikanische Agave gestorben, weil ich sie nicht rechtzeitig reingeräumt hatte. Sie sollte frostfrei und hell überwintern. Zur Not geht auch die beheizte Wohnung oder das beheizte Haus, wenn sie keinen kühlen Raum zur Verfügung haben. Im Winter bitte nicht zu viel gießen, die Pflanze sollte jetzt ihre Winterruhe halten. Nur eben so viel, damit die Wurzeln nicht völlig austrocknen. 

Agave americana Marginata
 Räume ich meine Agaven nach der Winterruhe nach draußen, stelle ich sie nicht sofort in die pralle Sonne. Sie würde sonst verbrennen. Ich gewöhne sie schrittweise an die Helligkeit. Ab und an verliert die Agave ein unteres Blatt. Sobald es braun und abgestorben ist, zupfe ich es heraus, damit sie wieder schön aussieht. Mehr Pflege benötigt sie nicht.

Normalerweise sind bei der  Agave americana Marginata die Grünen Streifen außen und der gelbe befindet sich in der Blattmitte. Bei meiner Sorte jedoch ist es genau andersherum. Diese Zeichnung habe ich nie wieder gesehen. Eine echte Rarität! Wollen sie einen Ableger der Agave americana Marginata haben, schreiben sie mir über das Kontaktformular.

17. Oktober 2019

Mandarinenbaum

Vor vielen Jahren pflanzte ich Mandarinenkerne in einen Topf mit Erde und einer der Kerne keimte und wuchs zu einem kleinen Baum heran. Die Keimzeit beträgt vier bis sechs Wochen. Etwas Geduld benötigt man also. Der Mandarinenbaum gehört der Gattung der Zitruspflanzen an.

Mandarinenbaum
Mandarinen sollen recht empfindlich sein. Sie vertragen weder zu große Trockenheit, noch Nässe, Kälte oder Zugluft. Trotzdem sollten Sie Ihren Mandarinenbaum im Sommer an einen geschützten Ort rausstellen, denn nur dann entwickelt er Blüten und somit Früchte. Das aber kann viele Jahre dauern. Mein Mandarinenbaum ist schon über 10 Jahre alt, trotzdem zeigte er noch nie Blüten.
Er ist nicht frostverträglich und muss den Winter an einem geschützten, frostsicheren Platz verbringen. Räumt man ihn im Frühjahr wieder raus auf die Terrasse oder den Balkon, sollte man ihn langsam an die Sonne gewöhnen, sonst verbrennen die Blätter, die dann abgeworfen werden. 
Mandarinenbaum
Letztes Jahr wurde mein Mandarinenbaum von Schildläusen befallen. Sie hockten dicht an dicht auf den Blättern, Blattstielen und sogar am Stamm. Ich konnte sie nicht loswerden, egal was ich versuchte. In diesem Frühjahr warf er aus Verzweiflung alle Blätter ab und nur der nackte Stamm blieb zurück. Ich wollte ihn schon auf dem Kompost entsorgen, doch ich beließ ihn noch im Topf und stellte ihn nach draußen. Nach vier Wochen trieb der Stamm wieder aus und entwickelte neue Blätter. Sie sind schildlausfrei! Bald räume ich ihn wieder ins Haus und hoffe, dass er sich vollständig erholt.

16. Oktober 2019

Wie entwickelt man einen grünen Daumen?

Ein grüner Daumen oder ein Verständnis für (Zimmer)Pflanzen ist nichts Mystisches. Es ist nichts, womit man geboren wird. Ich erinnere mich noch genau, als ich im Alter von vierzehn Jahren meine ersten Pflanzen kaufte. Es waren drei Frühlings-Primeln, die ich mir von meinem Taschengeld erstand und in mein Zimmer stellte. Vier Tage später waren sie tot. Ich habe es nicht geschafft, sie am Leben zu halten. Sie taten mir so unendlich leid und ich fühlte mich schuldig, sie ermordet zu haben. Daraufhin tat ich mir auch leid.

Ich musste etwas grundsätzlich falsch gemacht haben. Aber was? Ich glaube nicht daran, dass Pflanzen unsere Begeisterung und Liebe spüren können und darauf mit Gesundheit und Wachstum reagieren. Meiner Ansicht nach brauchen sie einfach nur die richtigen Bedingungen. Werden diese eingehalten, geht es der Pflanze gut.

Wenn ich mir eine neue Pflanze anschaffen will, gehe ich folgendermaßen vor: Wo soll sie stehen? Wie sind dort die Lichtverhältnisse? Wie ist das Platzangebot? Geht eine Pflanze, die groß wird? Oder sollte sie kleiner bleiben? Nicht jede Zimmerpflanze hält es an einem Südfenster aus. Philodendren würden dort zugrunde gehen. Eine Strelizia verkümmert an einem Nordfenster. Natürlich suche ich mir Pflanzen aus, die mir gefallen. Drachenbäume beispielsweise wecken mein Interesse nicht, also habe ich auch keine. 

Kleine Kollektion meiner Zimmerpflanzen
Steht die Entscheidung für eine neue Pflanze, recherchiere ich weiter. Wasserbedarf, Luftfeuchtigkeit, Topfgröße, Nährstoffbedarf usw. Danach erst wird sie angeschafft. Zieht sie bei mir ein, darf sie zwei Wochen an ihrem neuen Standort akklimatisieren, bevor ich sie erstmalig umtopfe. Die Anzuchttöpfe sind meist winzig und viel zu klein, doch ich will den neuen botanischen Mitbewohner nicht doppeltem Stress aussetzen. Deshalb kann der neue Topf mit neuer Erde etwas warten. 

Wer mit dem Gießen seiner Pflanzen Schwierigkeiten hat und den Feuchtigkeitsgehalt der Erde schlecht einschätzen kann, sollte sich einen Feuchtigkeitsmesser zulegen. Die sind nicht sehr teuer, aber hilfreich. Achten sie auf den Kalkgehalt ihres Gießwassers. Manche Pflanzen vertragen kein kalkhaltiges Wasser wie beispielsweise fast alle Zimmerpalmen. 

Zimmerpflanzen pflegen ist einfach, es ist keine Raketenwissenschaft. Manchmal kann es schmerzlich sein, auf eine begehrte Pflanzenart zu verzichten, weil man ihr die richtigen Bedingungen nicht bieten kann. Trotzdem benötigt man keine magischen Fähigkeiten. Lesen sie meinen Blog weiter, dann profitieren sie möglicherweise von meinen Erfahrungen. Ich wünsche ihnen viel Freude mit ihren pflanzlichen Genossen. 

Alocasia Pflege

Die YouTuberin Kaylee Ellen widmet sich in diesem Video der Pflege der Alocasien:


15. Oktober 2019

Alocasia calidora

Man sagt, Alocasien seien nicht ganz einfach zu pflegen. Ursprünglich stammen sie aus den Tropen Asiens, hauptsächlich aus Indien. Alocasia-Arten gehören zur Familie der Araceae. Sie werden auch Taro, Riesen-Taro, Pfeilblatt oder Elefantenohr genannt. Insgesamt gibt es über 70 verschiedene Alocasia-Arten.

Alocasia calidora Blatt
Die Pflege sieht für alle Alocasien gleich aus. Sie wollen hell stehen, vertragen aber direktes Sonnenlicht schlecht. Morgen- oder Abendsonne hingegen stellt kein Problem dar. Bekommt die Pflanze zu wenig Licht, bilden sich lange Blattstiele aus. So versucht sie verzweifelt, Sonnenlicht zu erreichen. Doch wenn die Stiele zu lang werden, kann eine Alocasie das Gewicht der riesigen Blätter nicht mehr tragen. Und die können wirklich riesig werden. Es gibt Arten mit einem Blattdurchmesser von eineinhalb Metern. Meine Calidora besitzt Blätter mit einer Länge von 60cm. Doch ich besitze sie erst seit einem halben Jahr und sie wächst ja noch. 

Alocasia calidora

Die Pflanze liebt Feuchtigkeit. Hält man sie zu trocken, werden die Stängel schlaff, da sie auch als Wasserspeicher dienen. Es ist wichtig, dass die Blattstiele genug Spannung aufweisen, da die Blätter so groß sind. Obwohl die Alocasia Wasser liebt, muss Staunässe unbedingt vermieden werden, sonst fault die Wurzel. Wurzelfäule ist deutlich an den gelbbraunen Rändern am Blatt zu erkennen. Allerdings wirft die Alocasia regelmäßig die ältesten Blätter ab. Werden nur die unteren Blätter bzw. das unterste Blatt erst gelb und dann braun, müssen sie sich keine Sorgen machen. Es ist ein ganz normaler Prozess, sofern sie weiterhin neue, frische und gesunde Blätter ausbildet.

Alocasia calidora
Was der Pflanze gut bekommt ist eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ich besprühe sie regelmäßig mit kalkfreiem Wasser und gieße sie auch nur mit Regenwasser. Man sollte sie regelmäßig düngen, denn die Ausbildung der riesigen Blätter verbraucht viele Nährstoffe. Alle zwei Wochen eine Düngergabe mit herkömmlichen Zimmerpflanzen-Flüssigdünger ist aber ausreichend. Vorsichtig sein beim Gießen: Die Alicasia erleidet einen Schock an den Wurzeln, verwenden sie zu kaltes Gießwasser. Lassen sie es erst für einige Stunden in der Gießkanne auf Raumtemperatur kommen. Es gefällt nicht nur der Alocasia, auch den anderen Zimmerpflanzen bekommt es. 

Alocasia calidora
Manche Alocasien können riesig werden. Meine Calidora ist jetzt mit Topf 160cm hoch und es ist noch kein Ende  abzusehen. Da die Pflanze regelmäßig das älteste Blatt abwirft, wird sie im Laufe der Zeit einen Stamm ausbilden. Im Sommer darf sie auf die Terrasse umziehen, doch da sie Zugluft schlecht verträgt, habe ich das unterlassen. 

Es heißt, dass die Pflanze an ihrem Naturstandort bis zu acht Metern hoch werden kann. In Zimmerkultur soll sie aber nicht größer als zwei Meter werden, was ich anzweifle. Ich glaube eher an eine Höhe von drei Metern. 

Die Alocasia ist eine Staude und sehr langlebig. Das bedeutet, man kann mit ihr lange seine Freude haben. Denken sie nur daran, dass der Platzbedarf wegen der riesigen Blätter beachtlich sein kann. Aber sie ist eine echte Schönheit und verwandelt ein Zimmer sogleich in einen Dschungel. Manchmal bildet eine Alocasia auch in Zimmerkultur eine Blüte aus. Nach der Bestäubung, die in ihrer Heimat durch nachtaktive Insekten erfolgt, bilden sich leuchtend rote Beeren. Die sitzen nebeneinander auf den Kolben. 

Alocasia Fruchtstand
Pflegt man seine Alocasia gut, beobachtet man oft Wasser auf den Blättern. Das ist unbedenklich und natürlich. Man nennt es Guttation. Es ist die Abgabe von Wasser in flüssiger Form bei Pflanzen und Pilzen. Das Wasser wird über die Blätter abgegeben, damit trotz Wassersättigung der Nährstofftransport aus den Wurzeln gewährleistet bleibt. Einige meiner Pflanzen machen es. Alle meine Philodendren, Monsteras und auch die Alocasien.

Ficus elastica, Verzweigungen – Update

Vor einiger Zeit berichtete ich über meinen Ficus elastica, den ich mir gekauft hatte. Wie er zahlreiche Äste gerade im unteren Bereich neu ausbildet. Davon will ich euch Fotos zeigen. Was soll man aber tun, falls der Gummibaum freiwillig keine neuen Äste ausbildet, aber man welche haben will? Man sagt, der Ficus elastica verzweigt erst, wenn er eine gewisse Größe erreicht hat. Die soll bei mindesten 150 oder 200 cm liegen. Da muss man eine Zeitlang warten.

Ficus elastica

Will man das nicht, kann man dem Gummibaum einfach die Spitze nehmen, sprich, den Stamm kappen. Er wird dann unterhalb der Schnittstelle neue Verzweigungen ausbilden. Doch der hübsche Haupttrieb ist dann leider weg. Den kann man allerdings neu bewurzeln lassen und später einpflanzen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, den Stamm anzuritzen. Der Schnitt, der nicht zu tief gehen darf und keinesfalls einmal um den Stamm herum, muss oberhalb eines schlafenden Auges gesetzt werden. Schneidet man einmal um den Stamm herum, kappt man die Versorgung nach oben. Einen bis zwei Zentimeter lang reicht aus. Nicht immer ist das von Erfolg gekrönt. Manchmal ja, manchmal nein.
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Ficus elastica, Verzweigungen
Was auch hilft ist ein möglichst heller Standort mit viel Sonne. Licht regt den Ficus zum Verzweigen an.
Doch Vorsicht beim Schneiden. Es tritt weißer, klebriger Saft aus, der zu Hautirritationen und hässlichen Flecken auf der Kleidung führen kann. Am besten tragen sie Gummihandschuhe und schützen den Boden vor heruntertropfendem Saft.

14. Oktober 2019

Monstera obliqua


Vor einiger Zeit schrieb ich über die Monstera obliquas. Ich erzählte über ihre Seltenheit und dass sie im Handel so gut wie gar nicht zu erhalten sind. Dass sie fast ausschließlich unter Sammlern verkauft und weitergegeben werden. In dem folgenden YouTube-Video kann man eine Jungpflanze der Monstera obliqua bewundern. Sie wurde auf der International Aroid Society Show präsentiert. Hier kann man sehr gut die Unterschiede zu Monstera adansonii erkennen.
Monstera obliqua
Obliqua-Blätter sind hauchdünn wie Papier, während Adansonii-Blätter eine rauhere Textur besitzen. Obliqua-Blätter bestehen zum größten Teil aus Löchern, 90% der Blattfläche sind Löcher. Manchmal sind die Löcher so groß, dass sie den Rand des Blattes zerstören. Adansonii-Blätter bestehen nur zu 50 bis  60% aus Löchern.